Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zur Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Denn in sehnsüchtigem Verlangen wartet die Schöpfung auf das Offenbarwerden der Söhne und Töchter Gottes.“ (Römer 8,18f)

Ja, wir leben in einer schwierigen Zeit. Das muss man nicht lange erklären. Aber Paulus spricht von einer Hoffnung, die genauso hier und heute Realität ist. Im Himmel brauchen wir die Umsetzung dieser Verse nicht mehr. Die Schöpfung wird im Himmel nicht mehr ängstlich warten. Es ist die Absicht Gottes, dass seine Töchter und Söhne schon heute wirksam und sichtbar werden. Das ist kein Anspruch an noch mehr Arbeit. Das ist ein Zuspruch für noch mehr Segen, als wir ihn bisher erlebt haben. Ja, es wird dunkler in der Welt. Aber genau deshalb gibt er seiner Familie immer mehr von seiner Herrlichkeit.

Äußerlich gesehen wird die Kirche vielleicht nicht schöner oder einflussreicher. Aber Jesus eröffnet seinen Nachfolgern immer mehr von seiner Kraft, Schönheit und Wirksamkeit. Wir leben in einer Zeit der fortschreitenden Offenbarung. Das, was wir als Nachfolger Jesu sein sollen, wird immer deutlicher erkennbar. Dazu ist es wichtig, sich nicht nur mit dem Klagen zu beschäftigen, sondern mit dem Segen, den Jesus uns geschenkt hat. Sein Sterben und Auferstehen löscht nicht nur unsere Schulden. Er bezahlt uns nicht nur die Lebensversicherung für den Himmel. Er gibt uns jetzt schon Anteil an seiner Herrlichkeit (Jo. 17,22), „damit wir seinem Bild gleich sein sollen“ (Rö. 8,29). Er nimmt uns mit hinein in seine Auferstehung an Ostern und teilt seine Herrlichkeit mit uns (Eph. 2,6).

Es ist nicht der Anspruch heiliger zu leben. Es ist der Zuspruch: „Du bist vom Vater genau so geliebt, wie er seinen einzigen Sohn liebt!“ (Jo. 17,23.26) Der Heilige, allmächtige Gott schaut dir in die Augen und sagt: „Ich habe dich erwählt, als meine Braut! Du sollst nicht nur Arbeiter sein, nicht nur Kind, nicht nur Freund. Du trägst meine Heiligkeit, du trägst meine Herrlichkeit, wie ein strahlendes Kleid“

Ich persönlich, muss mir die Zeiten immer wieder nehmen, um mich so zu sehen, wie Jesus mich sieht. Ich will es meinen Selbstzweifeln und meiner Scham nicht mehr erlauben, mir das zu rauben. Ich will den Zusagen Gottes mehr Glauben schenken als den Fragen meiner Seele, ob ich das wirklich bin. Die Schöpfung wartet darauf, dass die Braut Jesu sichtbar wird. Deshalb beschäftige ich mich damit, wer ich bin und nicht zuerst damit, was ich tun sollte. Ich schaue mir die Herrlichkeit an, die Christus in mir sieht. Dann geht diese Schönheit und Wirksamkeit immer mehr auf mich über (2.Kor. 3,18). Ich strecke mich aus, nach mehr von ihm. Ich möchte den ganzen Reichtum ausschöpfen, den er mit seinem Tod und Auferstehung für mich schon lange erkauft hat (Eph. 1,18ff). Denn wir leben in der Zeit, in der es immer offensichtlicher wird, wer und was die Kinder Gottes sind.